
Die Wisliker Kirche ist dem heiligen Oswald geweiht. Bei der Propsteisanierung bekam sie ihre heutige Gestalt. Nebst den Pfarreigottesdiensten finden hier Feiern des Bildungszentrums und andere kulturelle Anlässe statt. Nebst dem Hochaltar mit Darstellungen von Mariä Himmelfahrt und den Heiligen Oswald, Blasius und Benedikt sind der Taufstein von 1541 und die Statuen «Pietà», «Hl. Martin» und «Anna selbdritt» bemerkenswert.
Die Kirche ist Teil der Benediktiner-Propstei. Diese gründet in der Schenkung der Edlen von Waldhausen. Sie hatten 1113 dem Kloster eine «cella» mit Land und Wald in Dorf und Region dem Kloster St. Blasien vergabt. Papst Innozenz II. versah 1137 die «cella» mit Pfarreirechten. Die Kirche war also stets Pfarrkirche und nicht nur die Hauskapelle der Mönche. Anfangs wurde Wislikofen pfarreilich betreut. 1243 kam Böbikon hinzu, das bis 1898 blieb. Seit 1832 sind die Mellstorfer und seit 1857 die Rümiker nach Wislikofen kirchgenössig.
Mit dem Kloster St. Blasien wurde 1807 auch die Propstei aufgehoben. Kirche und Pfarrhaus kamen auf Umwegen an den Staat Aargau. Der Propsteiflügel und die Aussenbesitzungen wurden privat verkauft. Das zerfallende Gebäude konnte mit der Verwirklichung des Bildungszentrums der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau (Einweihung 1976) gerettet werden. Der ganze Gebäudekomplex gehört der Landeskirche. Die Kirchgemeinde Wislikofen hat verbriefte Nutzungsrechte.
Text: Hansueli Fischer