
Sie ist Sebastian und Fridolin geweiht. Gefeiert wird jeweils am 20. Januar der heilige Sebastian als Kapellen-Patron. Der römische Soldat und Märtyrer wird im Dorf in Ehren gehalten. Wo einst der Wisliker Pfarrer wöchentlich eine Messe feierte, werden jährlich noch zwei Gottesdienste gehalten.
Die ehemalige Trotte, die heute Festlokal und Ortsmuseum ist, und die etwas erhöht an den Hang gebaute Kapelle sind die historischen Schwerpunkte in Mellstorf, das bis 1899 eine eigene Gemeinde war. Normalerweise ist die Türe geschlossen. Für eine Besichtigung ist bei der Sigristin der Schlüssel zu holen.
Die heutige Kapelle, die kleinere Vorgängerinnen hatte, wurde 1789 geweiht. Sie wurde mehrfach renoviert. Sie gehört, wie jene von Rümikon, der Einwohnergemeinde. Das Prunkstück des Gotteshauses ist der Altar, der vom Kaiserstuhler Künstler Johann Friedrich Buol (1636 bis 1700) geschaffen worden war. Am Altaraufbau sind auf bemalten Schnitzereien die 15 Rosenkranzgeheimnisse dargestellt. In der Mitte prangt eine Kopie des Gnadenbildes aus dem Dom von Innsbruck. Nebst dem Kapellenheiligen sind auf Statuen Margareta, Verena, Johannes der Täufer und Maria dargestellt. Eine Besonderheit ist die Empore mit separatem Eingang. Sie ist traditionell für heimisches «Mannenvolk» reserviert. Dieses verharrt hier in demütiger Haltung, weil es von der geringen Raumhöhe dazu gezwungen wird.
Text: Hansueli Fischer