
Die St. Anna-Kapelle umschliesst zusammen mit dem Schulhaus und den Gaststätten «zum Salmen» und «zum Engel» das Dorfzentrum. Diese drei Bauten haben allesamt ihre Funktion verloren. Die Kapelle steht am historischen Verkehrsweg von Zürich über Dielsdorf und Rümikon zum Wallfahrts- und Messeort Zurzach. Zwar gibt es die einst wöchentlichen Messfeiern nicht mehr, doch finden hier regelmässig Vorabendgottesdienste der Pfarrei Wislikofen-Rümikon statt.
Das 1973 sanierte Gotteshaus glänzt durch innere Werte: Der Künstler Willy Kaufmann hat die Stirnwand mit einem runden Glasfenster geschmückt, das die heilige Anna mit Kind zeigt. Auf den Seitenwänden hat er die Apostel verewigt. Die von Rolf Brem geschaffene Tabernakeltüre setzt im Chor einen künstlerischen Akzent. Die beiden Glocken im Dachreiter stammen aus dem einstigen Schlösschen Schwarzwasserstelz im Rhein, mussten aber im Lauf der Jahre umgegossen werden.
1710 war die Kapelle gebaut, aber erst 1797 nach einer grösseren Renovation durch den Weihbischof von Konstanz geweiht worden. 1965 war das Gotteshaus in so schlechtem Zustand, dass ein Abbruch diskutiert wurde. 1973 beschloss die Gemeinde Rümikon aber eine Gesamtrenovation. Diese begann an den Grundmauern und endete beim Dachreiter. Die Kapelle wurde nicht nur baulich instand gestellt, sondern auch für zeitgemässe Gottesdienstformen eingerichtet. Sie bekam einen neuen Altar für die Zelebration gegen das Volk.
Text: Hansueli Fischer