Kapelle St. Antonius

Die Antoniuskapelle ist Eigentum der Ortsbürger-gemeinde Schneisingen und steht seit 1963 unter kantonalem Denkmalschutz. Im Volksmund wird die Antoniuskapelle als «Chäppeli» bezeichnet. Die Kapelle und das angebaute alte Schulhaus prägen die Hauptkreuzung in Mittelschneisingen.

Die Kapelle wurde 1667 während der Amtszeit von Pfarrer Johann Georg Stressler erstellt und ersetzte einen Vorgängerbau. 1813 liess die Gemeinde an den Kapellenchor das erste Schulhaus von Schneisingen anbauen. 1897 wurde ein neues Schulhaus gebaut, das heutige Gemeindehaus.

Die Kapelle ist dem Heiligen Antonius der Grosse, auch Antonius der Einsiedler oder «Säulitoni» genannt, geweiht. 1820 soll der junge, künstlerisch begabte Schneisinger Xaver Meier für den Altar ein Gemälde mit dem Thema «Die Heilige Familie bei ihrem Gang von Nazareth nach Jerusalem» erstellt haben. Das aktuelle Altarbild ist in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden. Der Erschaffer des Bildes ist unbekannt. Das Bild ist Nazarener Stil und zeugt von der Ausstrahlung der Kunst des Nidwaldners Malers Melchior von Deschwanden, auf dessen Vorlage es beruht.

Bei umfassenden Renovationsarbeiten 1934 schuf der Luzerner Bildhauer Joseph Furrer einen redimensionierten Altar unter Wiederverwendung der spätbarocken weinumrankten blauen Säulen und dem Altarbild. Auch die Assistenzfiguren des Heiligen Antonius der Grosse und des Heiligen Sebastian wurden damals ersetzt.

Bei der in den Jahren 1970/71 von Architekt Theodor Rimli aus Aarau geleiteten Renovation wurde der Altar überarbeitet und die liturgische Funktion übernahm neu ein schlichter Altartisch. Damals wurde zudem der Fussboden erneuert und der quadratische Dachreiter durch einen sechseckigen ersetzt. Die von Hand zu läutende Glocke ist von 1559 und stammt aus der Kirche in Oberschneisingen.

1996 wurden in der Kapelle die Bänke durch Stühle ersetzt und 2010 fand eine umfassende Innen- und Aussenrenovation statt, bei welcher auch die Elektroheizung erneuert wurde.

15.01.2025 / Herbert Schwitter

Quellen:

  • Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Der Bezirk Zurzach I.
  • Kantonale Denkmalpflege Aargau (Bauinventar)
  • Pirovano-Thalmann, Vincenzo: Pfarreigeschichte von Schneisingen/Siglistorf, mit alten Dorf- und Familiennotizen. Schneisingen 1987. (Das Buch ist im Schriftenstand der Kirche Schneisingen erhältlich.)
  • Schwitter, David / Schwitter, Herbert: „Heiliger Antonius, bitte für uns!“. Die Kapelle St. Antonius in Schneisingen. In: Historische Vereinigung des Bezirks Zurzach: Beiträge zur Geschichte des Bezirks Zurzach. Heft 7 /2013. S. 159-184.

Für die Kapellenbesichtigung ist der Schlüssel auf der Gemeindekanzlei erhältlich.

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