
Das kleine Gotteshaus vor dem Stadteingang von Kaiserstuhl wurde erst im 19. Jahrhundert mit der Schaffung des heutigen Friedhofs zur Friedhofskapelle. Die Kapelle, die eine markante Treppengiebelfront und zwei spätgotische Maßwerkfenster aufweist, ist jedoch wesentlich älter. Ihre Entstehung, die vermutlich um 1530 datiert wird, ist in historischen Dokumenten nicht belegt. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts wird die Kapelle in den historischen Quellen erwähnt. Besonders auffällig ist ihre Lage vor der einst imposanten Toranlage von Kaiserstuhl, die vom mächtigen Oberen Turm beherrscht wurde. Von diesem Punkt aus führten Straßen und Wege in alle Richtungen: zum Wallfahrtsort Zurzach, in die Dörfer Fisibach und Bachsertal, nach Weiach im Zürcher Land und durch das Städtchen hinunter zur Rheinbrücke und weiter in den Klettgau.