
Bereits im Mittelalter stand in Fisibach ein Kirchlein. Das heutige Gotteshaus ist jünger, wohl aus dem 17. Jh. Wer es betritt, überschreitet eine vor der Tür im Boden eingelassene Steinplatte. Es ist die Grabplatte von Johann Zimmermann, der drei Tage vor Heiligabend 1799 von französischen Besatzungstruppen exekutiert wurde. Auch St. Agatha, die Kapellenpatronin, fand einst den Tod durch Hinrichtung.
Sind an den Chorwänden nur männliche Vertreter aus dem Kreis der Heiligen dargestellt, so dominieren am Altar und neben dem Eingang zum Chor die weiblichen. Der Giebel des Altars von 1795 beherbergt eine hübsche Darstellung der Krönung Marias durch die Hl. Dreifaltigkeit.
Das Kirchlein litt in der Vergangenheit sehr unter aufsteigender Feuchtigkeit. Als sich erneut eine Renovation aufdrängte, übergaben die Ortsbürger die Kapelle 1992 der Einwohnergemeinde, zusammen mit der Hälfte der jährlichen Einkünfte aus dem Lehmabbau der örtlichen Ziegelei. Für die weniger als 400 Einwohner zählende Gemeinde bedeutete die Sanierung der Kapelle ein happiger finanzieller Brocken. Doch mit grossem Engagement brachten die Fisibacher, denen der Erhalt des sakralen Kleinods wichtig war, das Geld zusammen. Ein nach dem Abschluss der Renovation 1999 gegründeter Kapellenverein bemüht sich um den „Betrieb“ und den Unterhalt der Kapelle und organisiert Anlässe im Kirchlein als auch im Dorf.