Auf Ende dieses Schuljahres verabschieden wir uns von Marlies Stöckli. Marlies tritt in ihren wohlverdienten Ruhestand und blickt auf 20 Jahre Einsatz als Katechetin zurück.
Liebe Marlies, Du hast zahlreiche Kinder mit viel Herzblut, Geduld und Liebe unterrichtet. Mit Dir hatten die Kinder und die Eltern immer ein vertrautes Gesicht und eine erfahrene Ansprechperson in all diesen Jahren. Wir danken Dir herzlich für Deinen grossen Einsatz und wünschen Dir von Herzen viel Segen und Gutes für die Zukunft!
Gerne haben wir Marlies zu einem persönlichen Rückblick eingeladen:
Was waren die Beweggründe, als Katechetin zu arbeiten?
Damals wurde ich von Hanni Vonlanthen angefragt, ob ich Interesse hätte, den Heimgruppenunterricht (HGU) der Erstklässer in Schneisingen und Siglistorf zu leiten. Ich musste nicht lange überlegen. Meine Liebe zu Kindern und der Religion waren gute Voraussetzungen und bald darauf durfte ich in dieser Teilzeitstelle mit Schülerinnen und Schülern aus der ersten Klasse starten. Mit jedem Jahr erhöhte sich das Arbeitspensum und weitere erste und zweite Klassen innerhalb des Pfarreienverbandes kamen dazu. Bis letztes Jahr begleitete ich auch Kinder der 3. Klasse auf ihrem Weg zur Erstkommunion.
Was hat Dir die Arbeit als Katechetin bedeutet?
Die Freude und das Interesse der Kinder am Glauben zu fördern war mir wichtig. Kinder sind sehr interessiert, wissbegierig, stellen Fragen und sind offen und ehrlich, das hat mich immer fasziniert und war eine schöne Herausforderung für mich.
Was sind die Unterschiede von damals und heute?
Vieles ist im Wandel. Ich habe mit Geschichten versucht einen Bogen zu schlagen zwischen der Bibel und dem Alltag. In der heutigen Zeit ist das Grundwissen des Glaubens nicht mehr bei allen Kindern vorhanden. Es wurde von den Eltern oder Grosseltern nicht mehr automatisch weitergegeben. Das Interesse bei diesen Kindern zu wecken war spannend und die Fragen blieben nicht lange aus. Viele Kinder waren begeistert von den spannenden Geschichten.
Was waren die schönsten Erlebnisse?
Es ist immer wieder schön, wenn ich meinen momentanen oder ehemaligen Untikindern begegne und sie mit offenen Armen auf mich zukommen und mich begrüssen. Ein Kind hat sich für meine Kinderbibel interessiert und mich gefragt, wo ich diese bestellt habe. Nachdem ich ihm alle Angaben aufgeschrieben habe, hat es mir eine Woche später freudig mitgeteilt, dass es jetzt auch eine solche Bibel besitze. Eltern holten immer mal wieder Rat oder Auskunft bei mir ein, das war für mich ein schöner Vertrauensbeweis. Die Kirche lebt, zum Beispiel beim Krippenspiel oder Sternsingen, wo viele Kinder freiwillig mit grosser Begeisterung und noch grösserem Engagement mitgemacht haben, um den Menschen eine Freude zu bereiten. Kürzlich habe ich mit Zweitklässlern übers Beten gesprochen und das wir Gott um alles bitten dürfen. Spontan sprudelte es aus drei Schülerinnen heraus: «Bitte lieber Gott, wir möchten, dass Marlies Stöckli für immer unsere Untilehrerin bleibt.»
Was wünschst Du der Kirche in Zukunft?
Ich wünsche mir vermehrt wieder ein Miteinander und Füreinander, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Weniger «Ich» und mehr «Wir».
Herzlichen Dank liebe Marlies für das persönliche Gespräch.
Kirchenpflege Schneisingen-Siglistorf